Phantom – Ein Spiel

Ab dem 08. März läuft im Gostner Hoftheater das Stück „Phantom (Ein Spiel)“

Die Geschichte beginnt mit einem ausgesetzten Neugeborenen in einer Fast-Food Filiale irgendwo in Deutschland. Schnell fällt der Verdacht auf die Hauptfigur Blanca, eine Bulgarin, die kurz vor Schluss noch im Lokal war. Humorvoll und geschickt wird mit deutschen Vorurteilsstrukturen, aber auch den Hoffnungen und Illusionen von Flüchtlingen gespielt. In Kontrast zur Person Blanca wird die Geschichte der schwangeren deutschen Annika gesetzt. „Phantom“ ist eine Annäherung an unsere Gegenwart vor dem Hintergrund der massenhaften Fluchtbewegungen in Deutschland und berührt den Zuschauer mit Blancas Gedanken, dass ihre Kinder irgendwann „Deutsche mit ungewöhnlichem Nachnamen“ sein werden.

 

Das YOU ARE HERE – Team durfte bereits bei der Generalprobe dabei sein und die Regisseurin Silke Würzburger interviewen.

YOU ARE HERE: Warum heißt das Stück „Phantom“?

Silke Würzburger: Naja, Vorurteile oder Klischees sind ja irgendwo Phantom-Bilder in unseren Köpfen. Blanca ist zu Beginn auch nur ein Phantom, was sich langsam dann entröselt.

YOU ARE HERE: Inwiefern kann Kunst Vorurteile abbauen?

SilkeWürzburger: Es ist ja so,dass man in der Kunst und gerade im Theater Vorurteile total stark zeigt. Das haben auch wir hier so gemacht. Ich glaube in dem Moment wo man Vorurteile benennt und sie auch ausspielt, fangen die Leute am ehesten an darüber nach zu denken. Ich glaube , dass man ohne erhobenem Zeigefinger ehere Vorurteile abbauen kann.

YOU ARE HERE: Was fanden Sie persönlich spannend an diesem Stück?

Silke Würzburger:  Das Theaterstück ist von Lütz Hübner und hat viele Schichten. Ich hab mich damit auseinander gesetzt und mich entschieden nicht unbedingt auf diese Flucht- Geschichte einzugehen,die ja keine wirkliche Flucht- Geschichte ist. Sondern eben auf die Klischees . Was sind Klischees und wo findet man Klischees. Das finde ich spannend,eben zu gucken was steckt hinter solchen Klischees. Da stecken einfach Schicksale und das finde ich spannend eben.